Pflicht/Wahl-Modul Semester Häufigkeit ECTS-Credits
Wahlpflicht 5. Fachsemester jährlich (WS) 5

Studiengänge

  • Medieninformatik und Interatives Entertainment (B.Sc.)

Ausbildungsziel

Die Studierenden erhalten einen Überblick über alle grundlegenden Aspekte der benutzerzentrierten Gestaltung von interaktiven, innovativen, und benutzerfreundlichen Systemen und ihren Mensch-MaschineSchnittstellen. Sie lernen diese zu evaluieren, zu konzipieren und zu implementieren. Sie sind in der Lage verschiedene Konzepte aus dem multimedialen Umfeld in Bezug auf Kreativität, Innovation, Verknüpfung physikalischer und digitaler Realitäten, Kommunikationsparadigmen, Benutzerfreundlichkeit, Joy of Use (Nutzerspaß) sowie Wirtschaftlichkeit zu analysieren und zu bewerten. Im Modul werden sachliche, analytische, konzeptionelle, methodische und planerische Kompetenzen vermittelt sowie Kreativität und Abstraktionsvermögen gefördert. Die lernenden werden dazu befähigt, den erworbenen Sachverstand zur Entwicklung neuer und komplexerer Systeme und Methoden einzusetzen. Im Modul soll auch Raum für gestalterische Experimente geschaffen werden, indem an der Schnittstelle zwischen Multimedia und Kunst gearbeitet werden kann.

Inhalte

Ein besonderes Augenmerk wird auf die ambienten Schnittstellen gelegt. Ambient Media bedient sich häufig modernster Mensch-MaschineSchnittstellen (wie bspw. Sensorik und Trackingsysteme) um die Interaktion im Raum zu realisieren und dadurch außergewöhnliche Benutzererfahrungen zu generieren. Der Mensch wird so zum Teil des gesamten MultimediaSystems. Seine Umgebung wird zum Interaktionsraum. Ambiente Schnittstellen werden heute immer häufiger im Games-Bereich (vgl. Nintendo Wii, Sony PlayStation) eingesetzt um das Spielerlebnis intuitiver, realistischer und emotionaler zu gestalten.

Weitere Themen der Vorlesung sind unter Anderem:

  • Sinne und Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen
  • Aspekte der Kommunikation Mensch-Mensch, Mensch-Maschine, Maschine-Maschine
  • Multimodalität
  • Erfassung und Verarbeitung von biometrischen Daten
  • Lokalisation und Tracking von Personen, Objekten und Ereignissen
  • Spracherkennung
  • Brain-Computer-Interfaces
  • Sensorik, Robotik und Elemente künstlicher Intelligenz
  • Usability-Problematik
  • Moderne Spiele-Schnittstellen
  • Ambient Entertainment
  • Virtuelle, gemischte und augmentierte Realität

Im begleitenden Seminar werden konkrete Mensch-MaschineSchnittstellen besprochen, analysiert, konzipiert, prototypisch entwickelt und evaluiert. Dabei wird insbesondere auf die Umsetzungsproblematik diskutiert. Gefördert werden die Konzeption moderner Formen der digitalen Präsentation (Interaktive Cinema, Videokunst, Multimedia-Installation, VJing, Digital Housepaint) sowie Entwurf und Aufbau von Tracking Systemen, die Übertragung von Ereignissen im Raum auf ein digitales Medium bzw. Übertragung von Strukturen von einem auf das andere Medium (z.B. Audio auf Bewegtbild) ermöglichen.

Lern-Methoden

Das Modul setzt sich aus einer Vorlesung „Mensch-MaschineSchnittstelle“ und einem praktisch orientierten Seminar „Gestaltung innovativer Mensch-Maschine-Schnittstellen“ zusammen. Beide Veranstaltungen ergänzen sich einander und bringen den Studierenden Theorien, Methoden und Arbeitspraxis nahe. Die jeweiligen Schwerpunkte und Fortschritt der Veranstaltungen werden je nach Themenaktualität, Kenntnis- und Kompetenzstand sowie Interesse der Studierenden gesetzt. Die Sprache der jeweiligen Veranstaltung (Deutsch bzw. Englisch) wird den Bedürfnissen der Lernenden angepasst. Im Modul werden die Teamarbeit, das schnelle Einarbeiten in Problemstellungen und das Entwickeln von effizienten Methoden zur Lösung praktischer Probleme im interdisziplinären Kontext gefördert.

Zusätzliche Informationen

  • 138*/150 Stunden mit einer erwarteten Präsenzzeit von 80%.
    • 24*/30 Std. Vorlesung (2 SWS)
    • 24*/30 Std. Seminar / Praktikum (2 SWS)
    • 90 Std. Vor- und Nachbereitung der LV, Prüfungsvorbereitung
  • alternative Prüfungsleistung möglich (virtuelle Prüfung als Option)
  • Jonathan Lazar, Jinjuan Heidi Feng, Harry Hochheiser , Research Methods in Human-Computer Interaction, Wiley, 2010.
  • Hideyuki Nakashima, Hamid Aghajan, Juan Carlos Augusto Eds., Handbook of Ambient Intelligence and Smart Environments, Springer, Berlin, 2009
  • Hyun SeungYang Rainer Malaka, Junichi Hoshino Jung Hyun Han (Eds.) Entertainment Computing – ICEC 2010, Springer, Berlin, 2010
  • Truccso Emanuele, Verri Alessandro, Introductory Techniques for 3-D Computer Vision, New Jersey 1998
  • Ohta Yuichi, Tamura Hideyuki, Mixed Reality, Merging Real and Virtual Worlds, Tokyo 1999
  • Friedrich Wolfgang (Herausgeber), ARVIKA, Augmented Reality für Entwicklung, Produktion und Service, Erlangen 2004
  • Braunstein Roger, Noble Joshua J., Wright Mims H., ActionScript 3.0 Bible, Indianapolis 2008
  • Hague Jim Ver, Jackson Chris, Flash 3D: Animation, Interactivity, and Games, Oxford 2006
  • Alan Dix, Jane Finlay, Gegory Abowd, Russel Beale, Human Computer Interaction, Person, 2004.
  • Markus Dahm, Grundlagen der Mensch-Computer-Interaktion, Pearson, 2006.
  • Wierzbicki, R.J., Sommerschuh, C., Bernstein, S. Digital Houspaint – A New Class of Ambient Media, Proc. VC 2010, Freiburg, Germany.
  • Dimitrios Tzovaras, Multimodal User Interfaces, Springer-Verlag, 2008.
  • Alan Cooper, Robert Reimann, and Dave Cronin, About Face 3, The Essentials of Interaction Design, Wiley, 2007.
  • Richard M. Warren, Auditory Perception, Cambridge University Press, 2008
  • Bill Albert, Tom Tullis, Donna Tedesco, Beyond the Usability Lab, Elsevier, 2010.
  • Thorsten A. Kern (Hrsg.), Entwicklung Haptischer Geräte, Springer, 2009.
  • Jeff Rubin, Dana Chisnell, Handbook of Usability Testing, Wiley, 2008.
  • Andrew Sears, Julie A. Jacko (Eds.), The Human–Computer Interaction Handbook, Taylor & Francis, 2008.
  • Bernhard Preim, Raimund Dachselt, Interaktive Systeme, Springer 2010.
  • Steve Krug, Don’t Make Me Think!, New Riders Publishing, 2006.
  • Lisa Yount, Virtual Reality, Thomson Gale, 2005.
  • Wilbert O. Galitz, The Essential Guide to User Interface Design, Wilbert O. Galitz, 2007.