
Medieninformatik-Mitarbeiter Alexander Kühn und Robert Manthey auf der AHFE 2025.
(Bildquelle: Alexander Kühn)
Von KI-Lehre bis Smart Tokens – Die Medieninformatik auf der AHFE 2025 in Orlando
Datum: 15.08.2025 Text: Alexander Kühn

Robert Manthey stellt auf der Konferenz das Konzept des Proximity Marketing-System Vicima vor.
(Bildquelle: Alexander Kühn)

Vicima nutzt Smart Tokens, um standortbasierte und zielgruppenspezifsche Angebote zu verbreiten.
(Bildquelle: Robert Manthey)

Alexander Kühn stellte das Konzept für sein Dissertationsprojekt vor.
(Bildquelle: Alexander Kühn)
Bei strahlendem Sonnenschein und tropischen Temperaturen wurde Orlando, Florida, vom 26. bis 30. Juli 2025 zum Treffpunkt für Wissenschaftler aus aller Welt. Anlass war die 16. International Conference on Applied Human Factors and Ergonomics (AHFE 2025). In über 200 Sessions präsentierten Forschende mehr als 1.000 wissenschaftliche Publikationen aus unterschiedlichsten Disziplinen – darunter Künstliche Intelligenz (KI), Mensch-Maschine-Interaktion, Ingenieurwesen und Medizin. Mit dabei waren auch die Medieninformatik-Mitarbeiter Alexander Kühn und Robert Manthey, die aktuelle Forschungsansätze und -ergebnisse einem internationalen Fachpublikum vorstellten.
Die Publikation „Virtual Mittweida – Creating a game-based approach to teach artificial intelligence for games“ präsentiert einen innovativen didaktischen Ansatz für die Lehre von KI-Systemen. Anstelle reiner Theorievorlesungen erlernen Studierende die Grundlagen praxisnah, indem sie selbst KI-Systeme entwerfen, trainieren und optimieren. Hierfür kommt eine neu entwickelte Simulationsumgebung zum Einsatz, welche Aspekte des Studienalltags an der Hochschule Mittweida abbildet. In dieser virtuellen Welt agieren Software-Agenten in typischen Rollen wie Studierende oder Dozenten. Anders als bei klassischen Simulationen handeln diese Agenten jedoch nicht nach einer internen Logik, sondern reagieren auf Befehle, die von außerhalb der Umgebung kommen. Über eine Software-Schnittstelle werden Daten und Steuerbefehle zwischen der Simulation und den von den Studierenden entwickelten KI-Systemen ausgetauscht. So lernen die Studierenden, wie verschiedene KI-Systeme Daten erfassen, verarbeiten und optimieren können. Dieses Konzept ist Teil des Dissertationsprojekts von Alexander Kühn.
Neben innovativen Lehrmethoden standen auch praxisorientierte Anwendungen im Mittelpunkt der Konferenzbeiträge. Unter dem Titel „Smart Tokens for Proximity Marketing and Supply Chain Tracking – Vicima“ stellte Robert Manthey einen neuen Ansatz für das sogenannte Proximity Marketing vor. Ziel ist es, kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen, ihre Wettbewerbsvorteile im lokalen und regionalen Umfeld in einer zunehmend digitalisierten Welt besser zu nutzen. Vicima ermöglicht es, standortbasiert, zielgruppenspezifisch und sicher aktuelle Angebote zu bewerben. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sich Smart Tokens für Werbe- oder Treueaktionen erstellen und gezielt an interessierte Passanten oder treue Kundinnen und Kunden in unmittelbarer Nähe verteilen – beispielsweise bei Sportveranstaltungen, Stadtfesten oder anderen Events. Die Bedingungen für die Verteilung lassen sich individuell anpassen und bieten Unternehmen hohe Flexibilität für ihre Marketingstrategien. Über die Vicima-App können Kundinnen und Kunden ihre Tokens sammeln, verwalten und bei teilnehmenden Geschäften einlösen. So können lokale Händler schnell auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft reagieren, während diese gleichzeitig von individuellen Vorteilen profitieren.
Die Publikationen sind frei zugänglich und hier sowie hier zu finden.